Zimmer mit KI einrichten

KI-gestützte Tools für die Raumplanung und Einrichtung

Künstliche Intelligenz (KI) erobert zunehmend die Innenarchitektur und macht es leichter denn je, Wohnräume virtuell zu gestalten. Moderne Apps und Web-Tools können per KI Möbel vorschlagen, Farben abstimmen und Räume in 3D visualisieren – fast wie in einem Videospiel, ohne körperliche Mühe oder teure Fehlkäufe. Im Folgenden stellen wir aktuelle KI-gestützte Tools vor, mit ihren Funktionen, Anwendungsbereichen und einer Einschätzung zur Benutzerfreundlichkeit. (Hinweis: Viele dieser Angebote lassen sich in der Basisversion kostenlos ausprobieren.)

Planner 5D – 3D-Raumplaner mit KI-Assistent

Planner 5D ist ein etabliertes Wohnungsplanungs-Tool, das inzwischen KI-Features integriert hat. Damit lassen sich detaillierte 2D- und 3D-Grundrisse erstellen und mit realen Möbelmodellen einrichten. Ein großer Pluspunkt ist der AR-Modus, der erlaubt, den entworfenen Raum in Augmented Reality anzusehen – so sieht man direkt, wie das Design in Wirklichkeit wirken würde.

Für Einsteiger bietet Planner 5D einen „Smart Wizard”, der automatisch auf Basis der Raumfunktion und des gewünschten Stils Möbelanordnungen vorschlägt. Außerdem gibt es einen Design Generator, der per KI mehrere Gestaltungsvorschläge erzeugt und so zur Inspiration dient. Die Bedienung gilt trotz des umfangreichen Funktionsumfangs als benutzerfreundlich, und ein großer Katalog echter Möbelstücke erleichtert das Ausprobieren verschiedener Stile.

Einsatzbereiche: Planner 5D eignet sich für alle Wohnbereiche – vom Wohnzimmer über Küche und Bad bis hin zum Home-Office – sowie sogar für Außenbereiche und Gärten.

Nützlichkeit: Für normale Nutzer ist Planner 5D hilfreich, um Räume realistisch in 3D zu planen und mit KI-Unterstützung professionelle Ergebnisse zu erzielen. Allerdings sind einige fortgeschrittene Funktionen nur mit Premium-Abo verfügbar, und die Einarbeitung in das Tool kann bei komplexeren Projekten etwas Zeit erfordern.

IKEA Kreativ – Virtuelle Einrichtung mit Kataloganbindung

IKEA Kreativ ist ein KI-Feature in der offiziellen IKEA-App, mit dem sich reale Räume virtuell mit IKEA-Möbeln neu einrichten lassen. Die App analysiert ein Foto des eigenen Zimmers und erstellt ein 3D-Modell davon. Anschließend kann man digitale Möbelstücke aus dem IKEA-Katalog einblenden, nachdem man vorhandene Möbel im Bild markiert und entfernt hat. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise ein unpassendes Regal oder Sofa virtuell aus der Aufnahme löschen und durch neue Stücke ersetzen. Sogar ein komplett leeres Zimmer kann erzeugt werden, um bei null anzufangen.

Die Stärke von IKEA Kreativ liegt in der Einkaufsanbindung: Alle vorgeschlagenen Möbel kann man direkt im Anschluss in den Warenkorb legen.

Funktionen: Möbel-Vorschläge passend zum IKEA-Sortiment, automatisches Ausmessen des Raums, Kombinationsvorschläge für passende Produkte und maßstabsgetreue Vorschau im eigenen Zimmer.

Einfache Bedienung: Die Anwendung ist so gestaltet, dass auch IKEA-Stammkunden ohne Planungserfahrung schnell damit zurechtkommen – es ist Teil der regulären IKEA-App und somit mobil verfügbar.

Geeignete Räume: Primär für Wohn- und Schlafzimmer, Home-Offices, Essbereiche etc., also überall dort, wo IKEA-Möbel stehen könnten. (Für Küchen gibt es nach wie vor spezielle Küchenplaner.)

Nützlichkeit: Für den Durchschnittsnutzer ist IKEA Kreativ sehr hilfreich, um vor dem Kauf zu prüfen, wie Möbel im eigenen Raum aussehen und passen würden. Dadurch lassen sich Fehlkäufe vermeiden, und die direkte Produktverknüpfung spart Zeit. Einschränkend ist man dabei natürlich auf das IKEA-Sortiment festgelegt.

Remodel AI – Raumgestaltung per Foto und KI

Remodel AI – Home Renovation ist eine Mobile-App (für iOS und Android) des Anbieters ReImagine AI, die es ermöglicht, einen Raum per KI auf Knopfdruck komplett neu zu gestalten. Der Nutzer muss lediglich ein Foto eines Zimmers aufnehmen oder hochladen; die KI generiert daraus eine visualisierte Neugestaltung.

Funktionen: Auf Wunsch werden Wandfarben und Tapeten geändert, neuer Bodenbelag verlegt und die Möblierung samt Dekoration ausgetauscht – und das alles in einem Schritt. Man kann aus verschiedenen Stilen auswählen (z. B. modern, skandinavisch, rustikal etc.), in denen der Raum neu erscheinen soll. Die Ergebnisse sind fotorealistische Bilder, die als Inspiration dienen. Anders als IKEA Kreativ ist Remodel AI nicht an einen Möbelanbieter gebunden – die Vorschläge sind allgemeiner Natur, was mehr kreativen Spielraum gibt.

Die App bietet zudem die Möglichkeit, zwischen Innen- und Außenbereichen zu wechseln: So können neben Wohnräumen auch Fassaden oder Gärten virtuell umgestaltet werden.

Bedienung: Sehr einfach – nach Foto und Stilwahl erledigt die KI alles Weitere automatisch.

Geeignet für: Alle Raumtypen (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad, Büro usw.) – im Prinzip jeden Raum, den man fotografieren kann. Sogar Außenbereiche wie Gärten, Terrassen und Hausfassaden werden unterstützt.

Hilfreich für Nutzer: Remodel AI ist äußerst nützlich, um schnell und ohne Vorkenntnisse frische Einrichtungsideen zu bekommen. Man erhält in Sekunden einen Eindruck, wie der eigene Raum mit komplett anderer Einrichtung wirken könnte. Für Laien kann das viel Inspiration liefern und Renovierungsentscheidungen vereinfachen. Allerdings sind die generierten Szenen manchmal eher als grobe Ideenvorschau zu verstehen – die tatsächliche Umsetzung erfordert dann, passende echte Möbel und Materialien zu finden. Die App ist in der Basisversion kostenlos nutzbar; für unbegrenzte oder höherwertige Renderings gibt es In-App-Käufe/Abos.

DecorAI – KI-Innendesign-App fürs Smartphone

DecorAI ist eine neue App (für iOS/iPadOS) von Rocket Digital, die KI nutzt, um Räume virtuell umzugestalten.

Funktionsumfang: Der Nutzer kann ein Foto des Zimmers hochladen, einen Einrichtungsstil auswählen (oder sogar frei eingeben) und binnen Sekunden erstellt die KI ein umgestaltetes Bild des Raums. Über 20 verschiedene Stilrichtungen sowie unterschiedliche Raumkategorien stehen zur Auswahl – egal ob man es minimalistisch, rustikal oder avantgardistisch mag, es ist für jeden etwas dabei. Besonders hervorzuheben ist der integrierte KI-Assistent, der bei Fragen rund um Umgestaltung, Architektur und Raumdesign beratend zur Seite steht. So kann man sich z. B. Tipps zu Farbkonzepten oder Möbelanordnung geben lassen. Die App ermöglicht es auch, mehrere KI-Varianten eines Designs zu generieren, falls man noch nach Ideen sucht.

Visualisierung: DecorAI wirbt mit Echtzeit-Visualisierung, was bedeutet, dass Änderungen schnell gerendert werden und man rasch mit verschiedenen Layouts, Farbschemata und Deko-Elementen experimentieren kann. Ergebnisse können gespeichert und leicht mit anderen geteilt werden (etwa um Feedback von Freunden zu holen).

Benutzerfreundlichkeit: Die Oberfläche ist bewusst intuitiv und simpel gehalten, sodass auch Laien ohne Vorerfahrung sofort loslegen können.

Räume: Geeignet für alle gängigen Wohnräume – Wohnzimmer, Schlafzimmer, Büros, Küchen etc. –, da man jeden Raum einfach fotografieren kann.

Einschätzung: Für normale Nutzer ist DecorAI ein niedrigschwelliger Einstieg, um mit KI-Unterstützung Einrichtungsideen zu entwickeln. Gerade wer wenig Zeit oder Budget für professionelle Beratung hat, profitiert davon, unterschiedliche Stile virtuell auszuprobieren. Die App befindet sich noch in aktiver Weiterentwicklung (regelmäßige Updates bringen bessere Qualität und Leistung), was zeigt, dass die Technologie noch reift. Zu beachten ist, dass für uneingeschränkte Nutzung (z.B. hochauflösende Entwürfe oder viele Durchläufe) ebenfalls ein Abo nötig ist – die kostenlose Variante liefert aber bereits einen guten Eindruck.

Weitere Beispiele

Neben DecorAI gibt es zahlreiche Web-Apps, die ähnlich funktionieren. Etwa Interior AI oder RoomGPT erlauben es, online ein Foto eines Raums hochzuladen und per KI verschiedene Einrichtungsstile darauf anzuwenden. Diese Dienste bieten oft eine große Auswahl an Raumtypen (teilweise über 30) und Stilrichtungen (50+), da sie stetig mit neuen KI-Modellen erweitert werden. Für Gelegenheitsnutzer kann es sich lohnen, solche kostenlosen Web-Tools auszuprobieren, um schnelle Inspiration zu erhalten, ohne eine App installieren zu müssen.

XR Layout – Einrichtung in Mixed Reality (VR/AR)

XR Layout geht noch einen Schritt weiter und nutzt Mixed Reality (XR), um Räume immersiv einzurichten. Die Anwendung läuft z.B. auf der Meta Quest 3 VR-Brille. Statt nur ein Foto anzuschauen, kann der Nutzer hier durch den virtuellen Raum laufen und Möbel in Originalgröße erleben. XR Layout stellt dafür viele 3D-Modelle von Möbeln und sogar Tapeten zur Verfügung, die sich im leeren Raum beliebig platzieren und austauschen lassen. Man kann auch eigene 3D-Modelle importieren oder von der Community geliehene Modelle verwenden.

Hauptvorteil: Das Größengefühl – mit der Brille auf dem Kopf spürt man unmittelbar, ob z.B. ein größeres Bett wirklich in das Schlafzimmer passt und wie verschiedene Wandfarben oder Deko-Objekte den Raum wirken lassen. Dieses Planen in echter Dimension hilft, Fehlkäufe und Planungsfehler zu vermeiden.

Bedienbarkeit: Für XR Layout benötigt man zwar spezielle Hardware (die Quest 3 und etwas Einrichtung der App), doch die eigentliche Nutzung – Möbel greifen und verschieben in VR – ist spielerisch und auch für Laien schnell verständlich.

Einsatzgebiete: Ideal ist XR Layout vor allem bei leeren Wohnungen oder Neubauten, wenn man Räume von Grund auf einrichten will. Es eignet sich für Wohnräume aller Art; im professionellen Bereich kann es auch Maklern oder Innenarchitekten dienen, um Kunden einen realistischen Eindruck von Einrichtungsvorschlägen zu geben.

Nützlichkeit: Für den Otto-Normal-Verbraucher ist dieses Tool vor allem interessant, wenn bereits eine VR-Brille vorhanden ist. Dann bietet XR Layout einen einzigartigen, realitätsnahen Planungseindruck, den keine 2D-Darstellung liefern kann. Ohne entsprechende Ausrüstung ist es allerdings keine Option – in dem Fall greift man besser zu den zuvor genannten Foto- und AR-basierten Lösungen.

Wie hilfreich sind KI-Einrichtungstools?

KI-gestützte Einrichtungstools können für durchschnittliche Nutzer äußerst hilfreich sein, um eigene Wohnideen zu entwickeln und vorab zu visualisieren. Sie erleichtern die Planung, indem sie das Rätselraten abnehmen: Möbel lassen sich virtuell ausprobieren, Farben per Klick wechseln, und man sieht sofort ein Ergebnis. Viele Apps bieten Vorschläge, auf die man selbst vielleicht gar nicht gekommen wäre – ein großer Inspirationsschub. Gerade wer kein räumliches Vorstellungsvermögen hat, profitiert von realistischen 3D-Ansichten oder fotorealistischen KI-Bildern. Auch können solche Tools Zeit und Geld sparen, denn man erkennt schon vor dem Möbelkauf, ob ein Stück passt oder ob z.B. eine bestimmte Farbkombination im eigenen Zimmer harmoniert.

Dennoch haben die aktuellen KI-Raumplaner gewisse Grenzen. Die KI-Generierungen (insbesondere bei den Foto-basierten Tools) sind manchmal nicht 100% maßstabsgetreu und dienen primär der Inspiration – eine genaue detailgetreue Planung (inklusive Millimetermaß und technischer Umsetzbarkeit) können sie nicht immer ersetzen. Zudem sind manche Funktionen hinter Bezahlmodellen versteckt, sodass intensivere Nutzung etwas kostet.

Fazit

Für die meisten Wohnbereiche – ob Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche oder Büro – gibt es inzwischen ein passendes KI-Tool, das bei der Gestaltung hilft. Die Bedienung ist in der Regel so simpel gehalten, dass jeder damit experimentieren kann. Als virtuelle Einrichtungsberater sind diese KI-Tools heute schon eine große Hilfe für Laien, um sich kreativ auszutoben und fundiertere Entscheidungen bei der echten Einrichtung zu treffen. Mit fortschreitender Entwicklung (bessere KI-Modelle, mehr Funktionen) dürfte ihr Nutzen für Endverbraucher weiter steigen.

Weitere Informationen und Tests zu KI-Einrichtungs-Apps finden Sie unter anderem bei Heise Online sowie auf der Planner 5D Webseite.